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Die ev.-ref. Pfarrkirche, ehemals wohl St. Maria, wurde 1317 gegründet. Der Chor und der später im oberen Teil erneuerte Turm dürften zu dieser Zeit entstanden sein. Das Gewölbe des Langhauses wurde 1636 bei einem Brand durch den teilweisen Einsturz des Turmes zerstört. 1638 erfolgte die weitgehende Erneuerung des Schiffes, das seitdem von einer Holztonnendecke überwölbt ist. Die Kanzel und die Emporen wurden in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts geschaffen.

Bauherrin der Anlage war Anna von Canstein, die 1567 im Alter von 31 Jahren den Söldnerführer Franz von Kerßenbrock (1520–1576) geheiratet hatte. Schon kurz nach dessen Tod begann sie mit dem Bau des jetzigen Schlosses unweit eines schon bestehenden Wirtschaftshofes. Von 1577 stammt der große in den Hof führende Torbogen. 1580 folgte die Errichtung des an der Oberen Straße gelegenen Zehnthauses. Das eindrucksvolle, das Ortsbild bestimmende Herrenhaus entstand 1584–88 nach Plänen des Baumeisters Eberhard Wilkening aus Hameln. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit drei Ecktürmen. An der Hofseite befinden sich ein polygonaler Treppenturm und eine große Utlucht. Der verputzte Außenbau ist reich mit Kerbschnitt-Bossensteinen dekoriert, die innerhalb des Weserraumes hier erstmals in Erscheinung treten. Diese vermutlich dem Rustika-Quader der italienischen Renaissance entlehnte Schmuckform wurde später zu einem charakteristischen Merkmal der so genannten Weserrenaissance. Das Innere wurde durch Umbauten von 1879/90 stark verändert. Ursprünglich war das Dach des Herrenhauses mit schweren braunen Sandsteinplatten aus dem Solling belegt, die in der Region früher häufiger als Dachdeckung Verwendung fanden. Erst seit der Restaurierung von 1966/1967 ist das Dach mit roten Dachziegeln eingedeckt. 1952 diente das Schloss als Kulisse für den von Hans Deppe inszenierten Spielfilm „Ferien vom Ich“.

Im Ortskern haben sich bis heute mehrere giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser des 16. bis 18. Jahrhunderts erhalten. Diese, in erster Linie von Handwerkern bewohnten Bauten, prägten noch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein ganze Straßenzüge. Nach dem großen Brand von 1858, der vor allem die östliche Hälfte der Stadt betraf, wurden zunehmend auch Traufenhäuser errichtet. Mit dem 1616 datierten Haus Untere Straße 39 ging 1972 eines der ältesten Wohnhäuser des Ortes verloren. Das schon 1955 für baufällig erklärte und lange Zeit leer stehende Gebäude wurde abgetragen und soll im Westfälischen Freilichtmuseum in Detmold wiederaufgebaut werden.

(Quelle Stadt Barntrup)

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